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Section 77 e.V. – Referenzstory

27.01.2023, Kategorie: Kooperation

section 77_news.pngIn diesem Beitrag wird anhand eines konkreten Projektes erklärt, für was der Verein Section 77 e.V. einen VPS Server 2000 nutzt. Ziel ist es, einen Überblick zu bekommen, wie vielseitig netcup Produkte angewendet werden können. Der Verein Section 77 e.V. mit Sitz in Offenburg (Deutschland) organisierte vier Workshops, an denen die Teilnehmenden aktiv Umweltsensoren zusammenbauen, programmieren und in Betrieb nehmen konnten. 

Autor: Tobias Paepke, Section 77 e.V.

Im Frühjahr 2021 hat Section77 e.V. im Rahmen der Sanierung des Quartiers Bahnhof- Schlachthof eine Mikroprojektförderung erhalten. Das hat uns ermöglicht, ein professionelles LoRaWAN-Gateway sowie das Material für Umweltsensoren anzuschaffen. In Workshops boten wir interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, die Sensoren mit der Unterstützung unserer Mitglieder zusammenzubauen, zu programmieren und in Betrieb zu nehmen. Mit einem engmaschigen Umweltmessnetzwerk wollten wir die Luftqualität im Offenburger Sanierungsgebiet erfassen und Menschen für Sensorik und Citizen Science begeistern.

Um diese Infrastruktur zu verwalten und zu überwachen, hat netcup uns einen virtuellen Server kostenfrei zu Verfügung gestellt.

Über das Projekt

Im Rahmen des Projektes haben wir insgesamt vier Workshops veranstaltet, bei denen wir in Summe 28 Sensoren aufgebaut haben.
Die Workshops richteten sich primär an Personen, die im Sanierungsgebiet wohnen. Daher haben wir den Workshop inhaltlich so gestaltet, dass er auch ohne technische Vorkenntnisse erfolgreich absolviert werden konnte.

Umweltsensoren in ihren einzelnen Bestandteilen

Wir haben dazu eine bereits bestehende Platine etwas modifiziert und an unsere Anforderungen angepasst. Die Teilnehmenden mussten so nur noch ein paar Lötpunkte setzen – ganz ohne wäre es nicht das Gleiche gewesen.
Die Software haben wir dann gemeinsam auf den Mikrocontroller aufgespielt und die Elektronik in das selbst entworfene und 3D-gedruckte Gehäuse eingesetzt. Alle Teilnehmenden hatten zum Ende des Workshops einen funktionierenden Feinstaubsensor in Händen!

Durch die Fördermittel aus dem Mikroprojekt konnten wir ein LoRaWAN-Gateway beschaffen, welches wir nun auf dem Dach unseres Hackspaces betreiben. Die Workshopteilnehmenden werden so mit LoRaWAN versorgt.

Umweltsensor in Betrieb an Masten

Diese Feinstaubsensoren werden über die von netcup bereitgestellten VPS 2000 G9 VM überwacht und als Einstiegspunkt zur Administration des Gateways genutzt. Weiterhin werden Daten zur weiteren Auswertung auf dem Server gespeichert, um mithilfe von OpenSource Software wie Grafana, Prometheus und InfluxDB ausgewertet zu werden.

Im Rahmen des Mikroprojektes kam der Kontakt zu den Technischen Betrieben Offenburg (TBO)  zustande. Diese sind u. a. für die Müllentsorgung im Stadtgebiet Offenburg zuständig und waren gerade dabei, die Mülleimer im Stadtgebiet mit Füllstandsensoren zu versehen. Die Kosten für eine Überprüfungsfahrt (“Ist die Tonne voll genug, so dass sich eine Leerung lohnt?”) liegen fast gleichauf mit der Leerung selbst. Über fernabfragende Füllstandsensoren können die Fahrten aber gezielt geplant werden. Die TBO war sehr froh, dass wir unser Gateway gerade zum richtigen Zeitpunkt in Betrieb genommen haben, weil sie so ihren Piloten mit LoRaWAN anbinden konnten. Neben der geringeren Strahlung durch LoRaWAN ist im Gegensatz zu Mobilfunk der Energiebedarf auch viel geringer, so dass die Batterien deutlich seltener getauscht werden müssen. Der Pilot lief so gut, dass die TBO sich nun entschieden hat, die Tonnen mit LoRaWAN anzubinden.

Insgesamt haben wir 28 Haushalte im Sanierungsgebiet mit Feinstaubsensoren versorgt. Feinstaubsensoren, deren Daten per opensensemap.org  für alle zur Verfügung stehen und das dortige Sensornetzwerk verdichten. Durch das LoRaWAN-Gateway auf dem Dach werden nicht nur diese Sensoren versorgt, sondern auch die Füllstandsensoren der Mülltonnen und weitere Sensoren im Stadtgebiet.

Durch die Unterstützung von netcup haben wir die Möglichkeit, als Inkubator für weitere Projekte wie Lösungen auf Basis von LoRaWan und anderen IoT-Geräten zu dienen abseits der ausgetretenen Pfade und anderen Cloud-Lösungen.
Es entstehen in der Community weitere Ideen, die sich um aktuelle Themen wie Balkonkraftwerke oder Automatisierung des Smart Homes drehen.